Letztes Jahr besuchten meine Frau und ich einen Workshop zum Schamanentrommel Bau bei Carina und Benjamin von namonamo Heilrituale .
Der Workshop dauerte 2 Tage, gefertigt wurden die Trommeln im privaten Garten von Carina und Benjamin. Die ganze Familie ist super net,
sehr herzlich und unsere Gruppe fehlte es an nichts. Carina und Benjamin standen uns immer mit Rat und Tat zur Seite.
Die verwendeten Rahmen sind selbst hergestellt aus heimischen Hölzern (Buche, Fichte, Birke und Kiefer),
die Tierhäute aus Hirsch oder Pferd. Alle Häute aus nationaler, nachhaltiger Gerbung. Für die Häute werden nicht extra Tiere getötet, sondern es sind Häute, Abfallprodukte aus
Jagd oder Landwirtschaft, die im Normalfall weggeworfen oder zu Leder verarbeitet werden. Ihr könnt es gerne auf namonamo Heilrituale nachlesen, wenn du dich für einen Workshop interessiert. Die Gesamtkosten belaufen sich für den Kurs je nachdem welche Rahmen, Häute ihr wählt zwischen 340,00 und 450,00 Euro.
Inbegriffen sind hier Trommelschlägel, Vollverpflegung (biovegan) und Materialien.
Vor Beginn der Arbeiten werden gemeinsam noch die Spirits zur Hilfe gebeten. Mit Ihnen und deinen Gedanken und Intensionen beim Bau, entsteht so eine einzigartige Trommel
für dich in Aussehen, Klang und Medizin.
Benjamin hatte für uns eine große Auswahl an von ihm vorgefertigten Holzrahmen in allen Formen.
Ich entschied mich für einen runden Rahmen aus Fichtenholz. Diesen galt es nun zu erst durch Abfasen (mit einer Maschiene) von seinen Kanten zu befreien und dann mit Hilfe von Schmirgelpapier schön glatt zu schleifen.
So dass man ihn anfassen konnte ohne sich einen Holz-
splitter einzufangen.
Hier blase ich gerade im angenehmen Schatten den Schleifstaub beiseite.
Zuerst aber, wurden wie du im nächsten Bild sehen wirst erst die Tierhäute vorbereitet.
Benjamin hatte verschiedene Tierhäute für uns zur Auswahl, ich entschied mich für eine schön melierte Hirschhaut, da der Hirsch ein besonderes Krafttier und auch heiliges Tier in unserer Kultur ist. Bei den Jägern oft immer noch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih dargestellt.
Hier versuche ich, auf der noch harten Tierhaut, mich für die beste Stelle des Fells zu entscheiden, das später als Trommeloberfläche sichtbar sein wird.
Man darf nur nicht zu weit an den Rand, da man nachdem man die Haut mit Überstand für den Rahmen ausgeschnitten hat, vom Ausschnitt her angefangen
ca. 1 cm breit um den Ausschnitt herum spiralförmig einige Längen der Haut als spätere Bänder ausschneidet,
die man benötigt um die Trommelhaut zu spannen.
Wie im nächsten Bild zu sehen.
Hier siehst du, dass ich die eigentliche Trommeloberfläche schon ausgeschnitten habe, und gerade dabei bin, mich spiralförmig mit dem Ausschneiden der späteren Spann - Bänder nach aussen vorzuarbeiten. Danach hatte ich einige Blasen an den Händen vom Ausschneiden mit der Schere, da die Haut am Rand immer dicker und fester wird.
Nach dem fertigen Ausschneiden dieser Bänder, werden diese mit der ausgeschnittenen Trommelhaut dann gewässert um weich und geschmeidig zu werden.
Während dieser Zeit wird dann mit dem Bearbeiten des Rahmens oder auch der Herstellung des Trommelschlägels weitergemacht. Nach einiger Zeit der Wässerung kann man dann seine Haut noch mit Henna Farben verzieren.
Ich brachte meinen stilisierten Phoenix auf.
Die weichen Bänder werden zwischen zwei Personen gespannt und unter Zug verdrillt, so dass sie das Aussehen eine Lederschnur bekommen.
Beides Haut und Bänder werden dann wieder bis zum nächsten Tag gewässert.
Nachdem ich alle Kanten meines Rahmens abgeschrägt und den ganzen Rahmen dann schön glatt geschliffen hatte, entschied ich mich den Rahmen noch abzuflammen.
Durch dieses Abflammen kommt die Maserung des Holzes zu Geltung und das Ganze sieht etwas archaischer aus.
Ich flammte ihn innen, wie auch aussen ab.
Innen liess ich ein Feld frei auf dem ich später noch meinen Phoenix platzieren wollte.
Während andere der Gruppe entweder noch Häute verzierten, ihre Rahmen abschliffen, oder Trommelschlägel fertigten, brannte ich mit Hilfe eines Lötkolbens den von mir vorher mit Bleistift auf das Holz übertragenen Phoenix ein.
Dann machte ich mich noch an das Herstellen meines Trommelschlägels, bis sich dann die Gruppe zum Ausklang des Tages mit Carina und Benjamin ums Feuer versammelte um sich bei den Spirits für diesen Tag zu bedanken.
Es wurde am Feuer noch viel geplaudert, bis sich die Teilnehmer auf den Heimweg machten um für den darauffolgenden Tag fit zu sein.
Der zweite Tag bei Carina und Benjamin begann wie der erste auch mit einem leckeren Frühstück, Kaffee, Tee und
Butterbrezen. Mit schönen Gesprächen über den schon erlebten Tag. Dann ging es los. Jeder bekam seine gewässerte sich schleimig anfühlende Haut um sie für die Trommel vorzubereiten. Auf dem Bild sieht man den mit Henna gefärbten Phoenix.
In die Tierhäute, die immer wieder zwischen den Arbeiten mit Wasser besprüht werde müssen um nicht zu trocknen, werden nun mit einem Abstand von ca. 3 cm zum Rand hin Löcher gestanzt. Diese wiederum haben zueinander einen Abstand von ca. 5 cm. Durch diese Löcher werden später die Spannbänder geführt.
Ist alles soweit gestanzt, werden die gewässerten Bänder noch einmal verdrillt und der innere Spannring aus Ihnen abgeschnitten und verknotet.
Zwischen all diesen Arbeiten muss immer darauf geachtet werden, dass die haut und auch die Bänder immer nass bleiben. Also immer wieder mit Wasser besprühen.
Hier seht ihr, dass ich das Spannband schon durch die Löcher aussen durchgefädelt habe, und gerade den inneren Ring zu Gegenspannen vorbereite.
Der Rahmen liegt hier mittig auf der Haut auf, da mein Phoenix ja durch das spätere Spannen nicht irgendwie an den Rand der Trommel gezogen werden soll. Man fängt dann an von aussen, durch den inneren Ring und wieder zurück zum nächsten Loch, den Ring im gleichen Abstand zum Rand der Trommel haltend das Spannband, bis man einmal um die Trommel herum ist durch alle Löcher und den Ring durchzuziehen. Ich dachte zuerst die Länge meines Bandes würde nicht reichen. Aber durch das gleichzeitige Spannen und Hochziehen der Haut am Rahmen blieben mir am Ende noch einige Meter übrig.
Auf dem Bild siehst du, dass ich schon fast um die gesamte Trommel herum das Band durchgefädelt habe.
Der innere Ring hängt noch locker durch und befindet sich auch nicht in der Mitte. Die restliche Zeit über wird nun an einem Ende anfangen das Band immer weiter nachgeführt und so immer mehr gespannt. Der Abstand des Ringes wird so auch ausgeglichen. Ist einmal eine gewisse Spannung erreicht kontrolliert Benjamin den Klang der Trommel, man wähnt sich schon fertig zu sein, da das Ganze sehr anstrengend wird. Hört dann von Benjamin aber "da geht noch was ", also weiter spannen. Die Hände schmerzen, die Kraft lässt nach, aber irgendwann kommt das erlösende "passt, geschafft". Meine Trommel hat genau den Klang den ich mir wünschte, mit viel Tiefe.
Aber wir brauchen noch einen Griff .
Dazu das nächste Bild.
Um die Trommel auch längere Zeit in der Hand halten zu können benötigen wir noch einen angenehmen Griff.
Ich hatte mich für einen meiner Knochenfunde aus unserem Wald entschieden, der sehr gut in der Hand lag.
Der Griff, wird dann je nachdem was man gewählt hat passend über den Ring gelegt und mit dem übrig gebliebenen Spannband am Ring fest verknotet.
Ich habe den Knochen selbst noch zur besseren Griffigkeit
mit dem Band umwickelt.
Es gibt aber auch ausser einem festen Griff noch viele Möglichkeiten wie man nur mit dem Band einen Griff herstellt. Carina und Benjamin helfen da gerne weiter.
Zum krönenden Abschluss kann ich hier meine selbst gefertigte Schamanentrommel präsentieren.
Es machte super viel Spass bei Carina, Benjamin und in der Gruppe.
Man verbindet sich durch die eigene Herstellung, das Arbeiten mit den Materialien und seiner Energie die man rein steckt mit seiner Trommel. Sie wird zu einem Teil von einem selbst.
Zum Abschluss des Workshops wurden die Trommeln noch mit einem Ritual in Tradition geweiht und der Tag klang bei schönen Gesprächen am Feuer aus.
Diesen Workshop bei namonamo Heilrituale kann ich euch
nur empfehlen
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