Allerorts werden bis heute Sonnwendfeuer entzÜnden, die sinnbildlich für dieFeuerkraft der Sonne stehen. Das Mittsommerfeuer war ein Freuden- und Dankesfeuer, eine Zeit der Liebe und des Rausches.
Nur in dieser Zeit beschenkt uns Mutter Erde mit Blättern, Blüten UND Früchten zur gleichen Zeit. Es ist die Zeit der höchsten Liebeskraft in der Welt. Doch mit dem längsten Tag & der kürzesten Nacht des Jahres wird sogleich auch der “Keim des Dunkeln” geboren.
So erscheint uns Mutter Erde im roten, sinnlichen Kleid - von roten Rosen und Klatschmohn bis zu Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren, die uns das sommerlich-leichte Leben versüßen.
Für die Kelten war Mittsommer, auch Litha oder Alban Hevin genannt, eines der vier Sonnenfeste und das sechste Fest im Jahreskreis. Im modernen Sprachgebrauch bedeutet der Begriff „Litha“ Licht.
Nicht ohne Grund: Im keltischen Jahreskreis steht das Litha-Fest dem Yule-Fest gegenüber. Yule, die Wintersonnenwende, steht für die Rückkehr des Lichts, während Litha die volle Entfaltung der Sonnenkraft am längsten Tag des Jahres symbolisiert.
Hier gebe ich dir Impulse rund um das Fest, so dass auch du den
Sommer für dich gebührend Willkommen heissen kannst.
Mit Ritualen, allein, im Kreis der Familie oder Freunden.
Am 21. Juni ist Sommersonnenwende, was den längsten Tag und die
kürzeste Nacht im Jahr bedeutet. Die Sonne ist an ihrem höchsten Standpunkt angekommen, sodass die Tage fortan wieder kürzer und die Nächte länger werden.
Das heißt aber auch, dass die Vegetation auf der Nordhalbkugel in voller Blüte steht. Kräuter und saftige Gräser wachsen in Hülle und Fülle, die Früchte an Bäumen und auf Feldern reifen und gedeihen. Höchste Zeit, Mutter Erde und ihre Pracht ausgelassen zu feiern.
Das Mittsommerfeuer war ein Freuden- und Dankesfeuer, eine Zeit der Liebe und des Rausches. So springen Liebespaare Hand in Hand über’s Feuer.
Tatsächlich feierten die Kelten dieses Dankbarkeits- und Freudenfest ganze zwölf Tage lang, labten und berauschten sich am Überfluss der Natur. Es wurde gelacht, getanzt, gegessen und getrunken. Schließlich gab es auch andere Zeiten im Jahr, an denen sie mit ihren Vorräten eher sparsam umgehen und sich in Verzicht üben mussten.
Die Heiden tanzten & sprangen lediglich mit einem Gürtel aus Beifuß und einem Kranz aus Gundermann bekleidet. Beide Beifuß und Gundermann stärken die Ektsasefähigkeit und Hellsichtigkeit bei offenen, sensiblen Menschen.
Damit es gute Ernte gibt, muss das Johannisfeuer auch schutzmagisch auf das Wetter wirken, indem entsprechende Bitten gesprochen und Wettersegenpflanzen verräuchert werden.
Neun Johanniskräuter werden gesammelt und ins Johannisfeuer gehalten, um ihre Heilkräfte aufzuladen. (Spruch aufsagen: “Keine Beule an meinem Leibe, kein Bruch an meinem Fuß.”) Es heißt, wer die neun Kräuter unter das Kopfkissen tut, träumt Zukunüftiges.
Mögliche Kräuter: Johanniskraut, Kamille, Arnika, Schafgarbe, Königskerze, Gundermann, Eisenkraut, Holunderblüten
Da nun der Holunder in voller Blüte steht, stehen Holunderkuchen- und pancakes am Speiseplan. Zudem heißt es, dass der Duft des blühenden Holunders eine feine hormonanregende Wirkung hat.
“Entzünde dein Feuer” - um Träume umzusetzen braucht es einen festen Willen. Während dein Feuer brennt, sprich laut aus, was du in deinem Leben neu entfachen willst und wirst. Alles was dir dabei im Wege steht - an alten Mustern, behindernden Glauben, Ängsten - möge verbrennen.
Gern wurde der als Schutzpflanze geltende Beifuß auch verräuchert oder in der Pfeife geraucht, um geistige Klarheit zu erlangen. Männer flochten in ihre Gürtel oft Gundelrebe (Gundermann) oder Eisenkraut, das Kraut der Schmiede, Gerechtigkeit und Männlichkeit, mit ein. Frauen trugen bunte Kränze aus Feldblumen auf ihren Köpfen. Die Häuser schmückten Schutz und Wohlstand bringende Sträuße aus Holunderblüten, Beifuß, Gundelrebe und Johanniskraut.
Midsommer